Medienmitteilung - Loebensteinstraße: Andenken geschändet! Beschilderung schnellstens wieder instandsetzen!
Zur Berichterstattung in der heutigen HAZ und NP, wonach Unbekannte in der Loebensteinstraße im ZOO-Viertel die Straßenschilder beschmiert, beziehungsweise ganz abmontiert worden sind. Erst im April dieses Jahres wurde die Hindenburgstraße in Loebensteinstraße umbenannt. Die zehnjährige Lotte Loebenstein wurde im Jahr 1943 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Sobibor ermordet. Der Stadtbezirk Mitte hatte vor der Straßenumbenennung mehrheitlich dafür votiert, diesen Schritt zu gehen. Bereits in der vorherigen Ratsperiode wurde dem Ansinnen des vorherigen Bezirksratsherrn Axel Hogh von der LINKEN im Bezirksrat Mitte mehrheitlich entsprochen, die Umbenennung durchzuführen.
„Ich bin entsetzt über den Vandalismus in der Loebensteinstraße. Lotte Loebenstein ist eine würdevolle Namensgeberin der Straße. Die Umbenennung soll auf ihr trauriges Schicksal und kurzes Leben, dass vorzeitig von den Nazis beendet wurde, aufmerksam machen. Paul von Hindenburg galt als Reichspräsident als Steigbügelhalter des Nationalsozialismus und des Aufstiegs und der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Er war daher kein würdevoller Namensgeber für die Straße. Ich selbst habe im Bezirksrat Mitte für die Umbenennung gestimmt. Ich hoffe, dass sich derartig abscheuliches nach der Instandsetzung der Beschilderung nicht wiederholt. Momentan zeigt sich, dass Antisemitismus auf unseren Straßen im Rahmen des Nahostkonflikts wieder eine Bedeutung erlangt hat. Wehret daher den Anfängen“, so der Vizefraktionsvorsitzende der Ratsfraktion und Bezirksratsherr Felix Mönkemeyer.