DIE LINKE: Eltern bei der Schulplanung frühzeitig einbeziehen

Oliver Förste

Auf reges Interesse von Eltern, Lehrern und Kommunalpolitikern stieß gestern Abend eine öffentliche Veranstaltung des Linksbündnisses zur Umsetzung des Schulentwicklungsplanes in Hannover. 

Michael Höntsch, Fraktionsvorsitzender des Linksbündnisses im Rat der Landeshauptstadt wies darauf hin, dass die Vorlage der Verwaltung zur schulischen Standortplanung bereits Aufsehen und Proteste erregt hat - vor allem wegen darin vorgesehener Schulschließungen und -verlegungen. „Unsere Kritik ist dabei grundsätzlicher Natur und macht sich nicht fest am Zustand und der Vorhaltung von Gebäuden. Wir verlangen als eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen kleinere Klassen“, sagte Michael Höntsch.

Die Bildungspolitikerin Dr. Rosemarie Hein vom Bundesvorstand der Linkspartei betonte, bei einem nur leichten Rückgang der Schülerzahl von zwei Prozent müsse man eigentlich überhaupt keine Schule schließen: „Bei der Verwaltung überlagert jedoch das Wirtschaftlichkeitsinteresse, das Sparen im Haushalt, das eigentliche Bildungsinteresse.“ Das gelte möglicherweise für das Einsparen der Sanierungskosten beim Schulzentrum Ahlem, das laut Vorschlag der Verwaltung geschlossen werden soll. Auch bei der Grundschule am Goetheplatz mit ihrem hohen Anteil an ausländischen Kindern müsse überlegt werden, ob sie nicht erhalten werden kann.

Als ein großes Problem erscheine ihr auch der Umgang mit demokratischen Prinzipien, so Rosemarie Hein: „Ich glaube, dass die Verwaltung besser fährt, wenn sie frühzeitig mit den Eltern der betroffenen Schulen redet, wie es die Verordnung des Landes ja auch vorschreibt. Wenn man zuerst ein Papier auf den Tisch legt, um dann abzuwarten, wie sich die Leute dazu verhalten, sieht man sich natürlich mit Protesten konfrontiert.“ Eltern seien in der Regel sehr vernünftig und bereit, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

In der anschließenden Diskussion wandte sich Renate Bauschke, Schulleiterin der Hauptschule im Schulzentrum Ahlem, mit der Bitte an die Politiker, sie sollten nicht alleine auf die Informationen der Verwaltung vertrauen, sondern sich auch ein Bild vor Ort in den Schulen selber machen.