Medienmitteilung - Räumungsklagen wegen Mietschulden ziehen weiter an

Im vergangenen Jahr ist die Stadtverwaltung über 595 Räumungsklagen aufgrund von Mietschulden in Hannover informiert worden, nach 558 Fällen im Jahr 2022. Nur für 116 Haushalte konnte die Verwaltung eine Lösung für den Erhalt der Wohnung finden, nachdem im Jahr 2022 nur 84 Haushalte davon profitierten. Das ergab eine Ratsanfrage der Linksfraktion. Von den von einer Räumungsklage betroffenen Haushalten bezogen im vergangenen Jahr 186 Haushalte Transferleistungen wie Bürgergeld, 2022 waren es noch 119 Haushalte.

„Es ist bestürzend, dass immer mehr Haushalte die Miete nicht mehr zahlen können und deshalb ihre Wohnung in der Landeshauptstadt verlieren“, kommentiert Fraktionsvorsitzender Dirk Machentanz die neuen Daten. „Auffällig ist auch, dass die meisten Räumungsklagen offensichtlich Normaleinkommensbezieherinnen und Normaleinkommensbezieher betreffen.“

Um den Menschen den Verbleib in ihrer Wohnung zu ermöglichen, fordert die Linksfraktion mehr Anstrengungen der Stadt. Denkbar sei etwa, der Stelle für wohnungserhaltene Hilfen deutlich mehr Geld zu geben und zusätzliches Personal zur Verfügung zu stellen, regt Dirk Machentanz an. „Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch zu erfahren, wie vielen zwangsgeräumten Haushalten zeitnah eine neue Wohnung vom Sachgebiet Wohnraumversorgung vermittelt werden konnte.“ Die Antwort der Verwaltung schweigt sich hierzu aus.