Ratsfraktion besucht das ZeitZentrum Zivicourage

Der interaktive Lernort wurde am 12. März 2021 im Gebäude der ehemaligen Volkshochschule eröffnet. Der Direktor des Zeitzentrums, Doktor Jens Binner, führte durch die interaktive Ausstellung. Das Zeitzentrum vermittelt die Geschichte der hannoverschen Stadtgesellschaft zur Zeit des Faschismus auf zwei Ebenen.

Thematisiert werden, neben der Verfolgung, dem Widerstand und der Täterschaft auch Konflikte aus jüngster Zeit, wie der Krieg in der Ukraine oder aktuelle rechte Umtriebe. Das Konzept ist lokal, interaktiv und biographisch dargestellt. So können Persönlichkeiten und Bürger*innen aus der Stadtgeschichte hinsichtlich ihres Lebens während des Faschismus eingeordnet werden. Neben der Vita und dem Schicksal des bei einem rechtsgerichteten Feme Mordes am 31.08.1933 im tschechischen Marienbad umgebrachten ehemaligen hannoverschen Hochschuldozenten und Philosophen Theodor Lessing, finden sich auch Hinweise auf das hannoversche Herrenausstattungsunternehmen Göbelhoff, dessen damaliger Leiter August Göbelhoff wesentlich an der Durchführung der Progromnacht am 09.11.1938 beteiligt gewesen ist.

Aber auch ehedem unbekannte Menschen, die eine nicht unwesentliche Rolle bei der Durchführung der verbrecherischen Methoden des Faschismus gespielt haben sowie deren Opfer werden in der Ausstellung im historischen Kontext dargestellt. Eine wesentliche Klammer zur heutigen Zeit verbinden die Fragestellungen, welche Orte für die Menschen wichtig waren, und was dort passiert ist, wo wir heute leben. Was verbindet die Geschichte der Menschen damals mit unserem Leben? Wie prägt die Vergangenheit die Stadt Hannover bis heute? Fragen, in die durch das Zeitzentrum Zivilcourage und deren moderne und qualitativ wertvolle Ausstellungsform hoffentlich auch weiterhin Licht ins Dunkel gebracht werden wird.

Das Zeitzentrum ist in seiner Arbeit ein unersetzlicher Ort des Aufklärens und Erinnerns, das auch weiterhin in seiner wertvollen Arbeit unterstützt werden muss.