Laher Müllofen verfeuert mehr als vertraglich erlaubt

Klammheimlich haben die Abfallentsorgungsgesellschaft aha und der Müllofenbetreiber BKB im vergangenen Jahr in Lahe 25.000 Tonnen mehr Müll verbrannt als vertraglich erlaubt.
Nur durch Zufall ist die Sache im Mai ans Tageslicht gekommen. Der Müllofen hatte deshalb auch mehr giftige Stickoxide in die Luft geblasen. Außerdem brausten deutlich mehr Laster durch die Gegend, die den Müll anliefern, was vor allem die Anwohner nervt.

Kunststoffschuhe aus China

Nicht nur mit der Müllmenge nimmt es die aha-Geschäftsführung nicht so genau, auch eine Million Kunststoffschuhe aus China sind unter ominösen Umständen verfeuert worden. Der Zoll hatte sie zuvor als Plagiate von Markenartikeln beschlagnahmt. Nach Pannen rund um den Müllofen in der Vergangenheit hat auch hier die Aufsicht über die aha-Geschäftsführung versagt. „Regionsverwaltung und Aufsichtsrat haben geschlafen“, moniert Stefan Müller, Fraktionsvorsitzender des LINKSBÜNDNISSES in der Regionsversammlung. „Die Regionsverwaltung ist offensichtlich nicht willens oder in der Lage, das zweifelhafte Geschäftsgebaren von aha und des Müllofenbetreibers in den Griff zu bekommen."

Geschäftsführung an die Leine legen

Damit die aha-Geschäftsführung nicht mehr machen kann, was sie will, hat das LINKSBÜNDNIS in der Regionsversammlung einen Antrag gestellt. Danach soll die Regionsverwaltung, sofort die Öffentlichkeit informieren, wenn im Müllofen etwas schief läuft. Die Regionsverwaltung soll außerdem kontrollieren, dass die Müllmenge, die laut Vertrag maximal verbrannt werden darf, nicht überschritten wird.

Roter Faden, Ausgabe Juli 2007