Atomkonzern als Gesellschafter der Klimaschutzagentur

Nur die Linksfraktionen in Rat und Regionsversammlung haben dagegen gestimmt, dass der Atomkonzern E.ON als Gesellschafter bei der Klimaschutzagentur Region Hannover einsteigt.

„Damit zieht ein Unternehmen bei der Klimaschutzagentur ein, das für Atomstrom, Preistreiberei am Energiemarkt, ein neues Kohlekraftwerk in Hessen und den skandalträchtigen Müllofen in Lahe steht“, betont Dr. Michael Braedt, umweltpolitischer Sprecher der LINKEN in der Regionsversammlung.

Stadt und Region Hannover halten danach zusammen noch 50,8 Prozent der Anteile an der Klimaschutzagentur, die bisher für eine fruchtbare Zusammenarbeit von öffentlichen Institutionen und Unternehmen aus der alternativen Energiebranche steht. Der linke Ratsherr Jeremy Krstic kritisiert insbesondere, dass auch die Grünen dem Beschluss zugestimmt haben. „Damit versucht der Atomkonzern E.ON ein Image als klimafreundlicher Energieerzeuger aufzubauen. Die Stadt sollte keine Lobbyarbeit dafür leisten und dem Unternehmen so ein Feigenblatt liefern.“ Tatsächlich will E.ON bis zum Jahr 2010 die Investitionen in erneuerbare Energien auf sechs Mrd. Euro verdoppeln – 60 Mrd. Euro dagegen sollen in den Ausbau konventioneller Energieerzeuger gehen, unter anderem für Kraftwerke ohne Kraft-Wärmekopplung. Und auf der Homepage des Unternehmens heißt es ganz unverblümt: „Ziel von E.ON Energie ist der Klimaschutz durch einen effizienten Energiemix“ mit Atomenergie. Diese wird als „Schlüsselbereich“ zum Klimaschutz bezeichnet.

Roter Faden, Ausgabe Mai 2008