Drastische Gaspreiserhöhung: "Politiker sind völlig schmerzfrei"

Ab Oktober müssen die Kunden der Stadtwerke 22,2 Prozent höhere Gaspreise bezahlen. Eine saftige Preiserhöhung, die insbesondere sozial schwache Menschen hart trifft.

Entschieden wurde die Preiserhöhung vom Aufsichtsrat der Stadtwerke, in dem auch die Stadt Hannover mit mehreren Ratsmitgliedern vertreten ist. Da die Landeshauptstadt Hauptanteilseigner der Stadtwerke ist, hätte sie diese massive Preiserhöhung verhindern können. Trotzdem haben die Vertreter von SPD und Grünen zugestimmt. „Da steht doch die Frage im Raum, wie weit sich die Aufsichtsratsmitglieder der Stadtwerke bereits von der gesellschaftlichen Realität entfernt haben", kommentiert Michael Höntsch, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Rat diese Entscheidung. „Die Vertreter der Stadt sollten nicht vergessen, dass sie in diesem Aufsichtsrat sitzen, weil sie von den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt in den Rat gewählt worden sind. Aber da sind sie anscheinend völlig schmerzfrei." Für Viele wird es immer schwieriger, die hohen Energiepreise zu bezahlen. Immer mehr Menschen wird der Strom abgestellt.

Sozialtarife abgelehnt

DIE LINKE fordert deshalb gemeinsam mit Sozialverbänden, Betroffenen und dem Deutschen Gewerkschaftsbund die Einführung von Sozialtarifen für Arbeitslose und Geringverdiener. Ein Antrag der LINKEN für Sozialtarife bei Strom und Gas wurde im Rat leider abgelehnt, obwohl die Stadtwerke satte Gewinne einfahren. Wir werden diese Forderung weiterhin mit Nachdruck vertreten.