Mittendrin statt drunterdurch: Für eine oberirdische

"Europaweit gibt es eine Renaissance der oberirdischen Straßenbahn. Nur in Hannover wollen davon einige Planer nichts wissen", so beschreibt der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion in der Regionsversammlung, Stefan Müller, die aktuelle Debatte um die D-Linie in der Innenstadt.

Noch immer gebe es in Hannover einige Wenige, die einen Tunnel von der Goethestraße bis zur Berliner Allee oder sogar bis zum Bahnhof Bismarckstraße bauen würden. Dies würde nicht nur zu fünfmal höheren Baukosten führen, sondern auch die Unterhaltskosten in die Höhe treiben. Allein der Baukostenanteil der Region dürfte bei rund 100 Mio. Euro liegen, schätzt Müller. Zudem müsste der Tunnel sehr tief gebaut werden. Die neuen Stationen für die Linien 10 und 17 würden unter den bestehenden Stationen am Steintor und am Hauptbahnhof/Raschplatz liegen. Damit würde sich die Erschließung der Innenstadt für Fahrgäste aus Richtung Linden, Limmer und Ahlem massiv verschlechtern. Hinzu kämen lange Wege von der Oberfläche bis zur Stationsebene.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz und der Verkehrsclub Deutschland haben dazu jetzt eine qualitativ hochwertige Untersuchung vorgelegt, in der sie die finanziellen und städtebaulichen Vorzüge einer oberirdischen Stadtbahn darlegen. Sie plädieren für eine Streckenführung auf der jetzigen Trasse bis vor den Ernst-August-Platz. Dort sollte die Bahn links in die Lister Meile einbiegen und dann auf der Hamburger Allee in Richtung Marienstraße/Sallstraße geführt werden. Eine zusätzliche Haltestelle am Raschplatz soll das Umsteigen Richtung Podbi und Vahrenwalder Straße erleichtern. Zugleich solle geprüft werden, ob diese neue Strecke auch mit Niederflurbahnen betrieben werden könne. Müller lobte die Studie als herausragenden Beitrag zur verkehrlichen Entwicklung der City 2020.