Neubau des Landtagsgebäudes stark umstritten

Eine Mehrheit der Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags hat sich im März für den Neubau des Plenarsaales ausgesprochen. Diese Entscheidung stößt bei den meisten Hannoveranerinnen und Hannoveranern, auf heftige Kritik.

Als einzige Fraktion hat DIE LINKE im Landtag komplett gegen den Neu- oder Umbau des Landtags gestimmt und ist sich damit einig mit der linken Ratsfraktion in der Landeshauptstadt. Zum einen sollten die für den Neubau notwendigen mindestens 45 Millionen Euro bei den knappen Kassen des Landes besser in sanierungsbedürftige Schulen und Krankenhäuser investiert werden. Zum anderen steht das im Jahr 1962 von Dieter Oesterlen errichtete Gebäude (siehe Titelbild dieser Ausgabe) unter Denkmalschutz. „Über Geschmack lässt sich zwar streiten, aber das Gebäude ist auch ein Symbol für die neu errichtete Demokratie in Deutschland und das erst wenige Jahre vorher gegründete Bundesland Niedersachsen“, betont der linke Ratsherr Oliver Förste. „Und in 100 Jahren wird das Gebäude wahrscheinlich als ein repräsentatives Beispiel der Architektur vergangener Zeiten gelten.“ Um die Arbeitsbedingungen für die Abgeordneten, ihre Mitarbeiter, die Angestellten und die Journalisten zu verbessern, steht DIE LINKE einer vorsichtigen und kostengünstigen Sanierung bestimmt nicht im Wege. „Aber jeder Bürger, der an seinem denkmalgeschützten Gebäude auch nur die Fenster auswechseln will, muss sich das vom Amt für Denkmalschutz genehmigen lassen“, so Oliver Förste weiter, „da sollten sich gerade die Abgeordneten im Landtag keine Extrawurst braten lassen!“