Echtes Sozialticket statt „Ticket S“

Viele Jahre hat die Linksfraktion in der Regionsversammlung für ein Sozialticket für Busse und Bahnen kämpfen müssen, bevor SPD und Grüne nach langen Widerständen mit dem „Ticket S“ eine Lightversion einführten.

Es handelt sich um ein ermäßigtes Tagesticket mit einer zu erwerbenden Wertmarke. Dieser Berechtigtenausweis kostet jeden Monat 4 Euro, und für einen ermäßigten Fahrschein müssen die Anspruchsberechtigten 2,30 Euro berappen. Die Folge ist, dass Hartz-IV-Empfänger nur an maximal sieben Tagen im Monat mit Bussen und Bahnen fahren können. Dann ist der Regelsatz für Mobilität von rund 18,50 Euro aufgebraucht. Der relativ hohe Preis hält außerdem viele Anspruchsberechtigte davon ab, das Ticket S überhaupt zu kaufen. Rund 11.000 nutzen das Sozialticket light, theoretisch hätten 130.000 Personen Anspruch auf die Ermäßigung. Seit seiner Einführung vor zwei Jahren macht die LINKE in der Regionsversammlung deshalb Druck, damit aus dem „Ticket S“ ein echtes Sozialticket wird: ein preiswerter Monatsfahrschein, der in der gesamten Region Hannover gilt. „Auch Arbeitslose und Geringverdiener müssen die Möglichkeit haben, jeden Tag mit Bussen und Bahnen zu fahren“, betont Stefan Müller, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion. „Und Berufstätige, deren Einkommen unter der Armutsgrenze von rund 950 Euro liegt, müssen auch vom Sozialticket profitieren.“ Sie gehen bisher komplett leer aus. Die Linksfraktion fordert, analog zum Kölner Modell einen Region Hannover Pass einzuführen. Dabei ist das Sozialticket mit vielen weiteren Vergünstigungen und Ermäßigungen verbunden, um so der sozialen Ausgrenzung von Arbeitslosen und Geringverdienern zu begegnen.