Große Logistikzentren auf Messegelände und bei Wunstorf geplant.

Faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung gefordert

Goldgräberstimmung macht sich breit: Die Region Hannover soll sich nach dem Willen von Region, Stadt Hannover und Umlandkommunen zu einem bedeutenden Logistikstandort entwickeln. Die Bedingungen dafür sind exzellent, weil Hannover mitten im Kreuz wichtiger Autobahn- und Schienen-Verbindungen liegt. Die Region schaut auf ein großes Gebiet zwischen Wunstorf-Kohlenfeld und Barsinghausen-Groß Munzel, wo künftig neue Lagerhallen und Verteilzentren entstehen sollen. Hunderte, wenn nicht Tausende Arbeitsplätze können geschaffen werden. Die Linksfraktion in der Regionsversammlung hat nichts gegen die neuen Arbeitsplätze, hebt aber mit Blick auf Bezahlung und Arbeitsbedingungen den mahnenden Finger. Denn in der Logistikbranche dominieren miese Löhne, obwohl die Firmen oft glänzend verdienen. Prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit ist in großem Stil anzutreffen. „Beides muss ein Ende haben“, betont Michael Fleischmann, stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion, und hat in die Regionsversammlung einen Antrag eingebracht. Darin wird gefordert, dass sich am Standort Barsinghausen/Wunstorf nur Unternehmen ansiedeln dürfen, die den Beschäftigten einen Stundenlohn oberhalb der Niedriglohnschwelle von derzeit 9,15 Euro zahlen. Die Unternehmen sollen außerdem mit Leiharbeit und Werkverträgen prekäre Arbeit eindämmen oder unterbinden und die Gründung eines Betriebsrats ermöglichen.


Faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung für die Logistiker fordert auch die Linksfraktion im Rat mit Blick auf die Ansiedlung des E-Commerce-Unternehmens Netrada auf dem Messegelände. Das Unternehmen organisiert den Internethandel für bekannte Textilmarken wie Hugo Boss und Lacoste. Geplant ist, eine rund 70.000 Quadratmeter große Logistikhalle auf dem Parkplatz an der Emmy-Noether-Allee zu errichten. Netrada will sich vertraglich verpflichten, mindestens 500 tariflich abgesicherte Dauerarbeitsplätze zu schaffen. Der Internet-Modespezialist ist bisher nicht nur durch einen hohen Anteil an Leiharbeiter/innen in die Schlagzeilen geraten. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat zwar mit der Unternehmensführung einen Haustarifvertrag ausgehandelt, aber noch immer bleibt das Lohnniveau deutlich unter dem Flächentarif für die Logistikbranche. Ursprünglich wollte die Stadt den Internetriesen Amazon auf dem Messegelände ansiedeln, machte dann aber wegen der Hinhaltetaktik des Unternehmens einen Rückzieher. Die Linksfraktion im Rat begrüßt diese Entscheidung. „Wir haben immer gegen die Ansiedlung von Amazon argumentiert, weil das Unternehmen kaum richtige Dauerarbeitsplätze schaffen wollte und sich nicht auf einen wirklichen Dialog mit Stadt und Anwohnern eingelassen hat“, sagt Fraktionsvorsitzender Oliver Förste.

Große Logistikzentren auf Messegelände und bei Wunstorf geplant.

Faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung gefordert

Goldgräberstimmung macht sich breit: Die Region Hannover soll sich nach dem Willen von Region, Stadt Hannover und Umlandkommunen zu einem bedeutenden Logistikstandort entwickeln. Die Bedingungen dafür sind exzellent, weil Hannover mitten im Kreuz wichtiger Autobahn- und Schienen-Verbindungen liegt. Die Region schaut auf ein großes Gebiet zwischen Wunstorf-Kohlenfeld und Barsinghausen-Groß Munzel, wo künftig neue Lagerhallen und Verteilzentren entstehen sollen. Hunderte, wenn nicht Tausende Arbeitsplätze können geschaffen werden. Die Linksfraktion in der Regionsversammlung hat nichts gegen die neuen Arbeitsplätze, hebt aber mit Blick auf Bezahlung und Arbeitsbedingungen den mahnenden Finger. Denn in der Logistikbranche dominieren miese Löhne, obwohl die Firmen oft glänzend verdienen. Prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit ist in großem Stil anzutreffen. „Beides muss ein Ende haben“, betont Michael Fleischmann, stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion, und hat in die Regionsversammlung einen Antrag eingebracht. Darin wird gefordert, dass sich am Standort Barsinghausen/Wunstorf nur Unternehmen ansiedeln dürfen, die den Beschäftigten einen Stundenlohn oberhalb der Niedriglohnschwelle von derzeit 9,15 Euro zahlen. Die Unternehmen sollen außerdem mit Leiharbeit und Werkverträgen prekäre Arbeit eindämmen oder unterbinden und die Gründung eines Betriebsrats ermöglichen.


Faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung für die Logistiker fordert auch die Linksfraktion im Rat mit Blick auf die Ansiedlung des E-Commerce-Unternehmens Netrada auf dem Messegelände. Das Unternehmen organisiert den Internethandel für bekannte Textilmarken wie Hugo Boss und Lacoste. Geplant ist, eine rund 70.000 Quadratmeter große Logistikhalle auf dem Parkplatz an der Emmy-Noether-Allee zu errichten. Netrada will sich vertraglich verpflichten, mindestens 500 tariflich abgesicherte Dauerarbeitsplätze zu schaffen. Der Internet-Modespezialist ist bisher nicht nur durch einen hohen Anteil an Leiharbeiter/innen in die Schlagzeilen geraten. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat zwar mit der Unternehmensführung einen Haustarifvertrag ausgehandelt, aber noch immer bleibt das Lohnniveau deutlich unter dem Flächentarif für die Logistikbranche. Ursprünglich wollte die Stadt den Internetriesen Amazon auf dem Messegelände ansiedeln, machte dann aber wegen der Hinhaltetaktik des Unternehmens einen Rückzieher. Die Linksfraktion im Rat begrüßt diese Entscheidung. „Wir haben immer gegen die Ansiedlung von Amazon argumentiert, weil das Unternehmen kaum richtige Dauerarbeitsplätze schaffen wollte und sich nicht auf einen wirklichen Dialog mit Stadt und Anwohnern eingelassen hat“, sagt Fraktionsvorsitzender Oliver Förste.