Sozialticket bald auch als Monatskarte

Der jahrelange Druck von Sozialverbänden und Linksfraktion in der Regionsversammlung, das Sozialticket auch in Form einer Monatskarte einzuführen, trägt langsam Früchte. Vor geraumer Zeit hat Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) angekündigt, die Region erwäge, auch ermäßigte Monatskarten für Busse und Bahnen anzubieten. Bisher hatte er das Monatssozialticket mit Verweis auf die angespannte Kassenlage immer abgelehnt. Auch SPD und Grüne bewegen sich. Sie haben einen Antrag eingebracht, nach dem die Verwaltung den Sozialtarif auch als Monatskarte prüfen soll.

Mogelpackung droht

Die Linksfraktion begrüßt das, warnt Rot-Grün und Regionspräsidenten aber vor einer Mogelpackung. „Der ermäßigte Monatsfahrschein darf wegen des Regelsatzes für Mobilität nicht mehr als 15 Euro kosten und muss in der gesamten Region Hannover gültig sein“, fordert Michael Fleischmann, verkehrspolitischer Sprecher.
Hartz-IV-Empfänger/innen können zurzeit nur rabattierte Tageskarten für Busse und Bahnen kaufen. Das Nachsehen haben vor allem Berufstätige, bei denen der Arbeitslohn nicht zum Leben reicht und die deshalb zusätzlich Hartz IV beantragen müssen. Für sie ist der ermäßigte Tagesfahrschein viel zu teuer, um damit jeden Tag zur Arbeit fahren zu können. Das Tagessozialticket nutzen seit seiner Einführung vor drei Jahren nur etwa zehn Prozent der Anspruchsberechtigten. Sie brauchen dafür auch eine Wertmarke und einen Berechtigungsnachweis.