Sparkasse muss Dispozinsen rasch und deutlich senken!

Die Sparkasse Hannover noch kundenfreundlicher machen, um so ihre Stellung im Bankensystem zu stärken - das haben sich die Linksfraktionen in Rat und Region vorgenommen. Entscheidender Hebel dafür sind die Zinsen für das Überziehen des Girokontos, die nach Auffassung der LINKEN rasch deutlich sinken müssen. Beide Fraktionen fordern in Anträgen, die Zinsen für den Dispokredit bei der Sparkasse auf einen Satz zu begrenzen, der höchstens fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank liegt. Danach müsste die Sparkasse Hannover ihren Zinssatz für den Dispositionskredit von derzeit etwas mehr als 13 Prozent auf mindestens sechs Prozent senken.

Auch Verbraucherschützer kritisieren die sehr hohen Dispozinsen der Kreditinstitute. Banken können sich Geld für einen Zinssatz von einem Prozent bei der Europäischen Zentralbank leihen und verlangen von ihren Kund/innen zwischen 11 und 15 Prozent Dispozinsen. Erheblich teurer wird es noch, wenn der Bankkunde sein Girokonto über den vereinbarten Kredit hinaus überzieht. „Alldem wollen wir einen Riegel vorschieben“, sagt Helga Nowak, finanzpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Rat. Gleichzeitig setzt sich DIE LINKE dafür ein, dass einkommensschwache Menschen bei der Sparkasse keine Kontoführungsgebühren mehr berappen müssen. „Die Sparkassen waren zusammen mit den Genossenschaftsbanken in der Finanzkrise der Fels in der Brandung“, betont Stefan Müller, Vorsitzender der Linksfraktion in der Regionsversammlung. „Deshalb müssen wir sie als Dienstleister stärken. Das gelingt vor allem durch die Gewinnung von mehr Kunden.“

Seit Jahrzehnten versuchen private Großbanken und Versicherer, die Sparkassen und die Volks- und Raiffeisenbanken zu schwächen. Eine negative Rolle spielt dabei auch die Europäische Kommission, die etwa gegen die sogenannte Gewährsträgerhaftung Front machte. Deshalb begann vor sieben Jahren diese unbeschränkte Haftung der Kommunen für alle Verbindlichkeiten der Sparkasse schrittweise wegzufallen. Die Folge war eine Aufwertung der privaten Großbanken.