In einem Jugendbeirat die eigenen Interessen vertreten

Seit vielen Jahren gibt es in Hannover den Seniorenbeirat, dessen Vertreter den Rat beraten und in den Ausschüssen auch mitreden dürfen. Das ist eine gute Einrichtung, denn eine eigene Interessenvertretung für die vielen Seniorinnen und Senioren ist gewiss sinnvoll. „Warum sollten dann Jugendliche nicht auch ihre eigene Interessen im Rat der Stadt vertreten
dürfen?“, fragt Gunda Pollok-Jabbi, jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Beispielsweise bei der Gestaltung und Einrichtung von Schulen, Freizeitanlagen oder Sportplätzen sollten sie doch ein Wort mitzureden haben. Deshalb fordern wir die Einrichtung eines Jugendbeirats.“

Die Samtgemeinde Bad Nenndorf macht es vor: Dort wird gerade ein solcher Jugendbeirat eingerichtet, nachdem eine entsprechende Satzung Anfang des Jahres in Kraft getreten ist. In Bad Nenndorf kann der Jugendbeirat von allen Jugendlichen der Stadt zwischen 14 und 24 Jahren gewählt werden. Er kann Anträge an den Rat und seine Ausschüsse sowie Anfragen oder Stellungnahmen an die Verwaltung richten, wenn Belange von Kindern und Jugendlichen betroffen sind. „Immer wieder hören wir die Klagen über Politikverdrossenheit oder mangelndes politisches Interesse. Viele meinen, dass einfach über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir gerade jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich selbst an demokratischen Diskussionen und Entscheidungen zu beteiligen“, betont der Fraktionsvorsitzende Oliver Förste. So könnten sie nicht nur selbst direkten Einfluss auf ihre eigenen Belange nehmen, sondern auch lernen, wie unsere Demokratie funktioniert.