In Hannover werden bisher pro Jahr rund 20 Millionen Einwegbecher weggeworfen. Verdreckte Straßen und Grünflächen sowie überquellende Abfallbehälter sind die Folge. Um der vor allem durch eilige Kaffeetrinker/innen verursachten Berge von Einwegmüll Herr zu werden, führen Stadt, Region und der Abfallentsorger aha einen Mehrwegbecher ein. Dafür wurde der Bechertyp Hannoccino entwickelt, der mit einem Pfand von zwei Euro belegt ist. Als Partner für die Aktion und damit Annahme- und Ausgabestellen für den Pfandbecher konnte man bisher Hannover 96, das Congress-Centrum und die Bäckereiinnung gewinnen. Weitere Unternehmen sollen folgen, ihre Teilnahme an der Aktion ist freiwillig.

Der Anstoß dazu kam von Bruno Adam Wolf. Als Vertreter der Gruppe LINKE & PIRATEN im Rat und der Gruppe REGION in der Regionsversammlung beantragte er den Pfandbecher in den Umweltausschüssen von Rat und Regionsversammlung. „Die Anträge wurden zunächst etwas müde belächelt“, erinnert er sich. Schon bald aber fanden sich Mitstreiter/innen. Die Regionsverwaltung erhielt schließlich vor der Sommerpause von den Politiker/innen den Auftrag, in Absprache mit der Stadt ein Mehrwegsystem für Mitnahmegetränke (Coffee to go) zu entwickeln und teilnehmende Firmen an Land zu ziehen. Im Gespräch waren vor allem kommunale Betriebe wie die üstra und das Klinikum der Region mit seinen elf Krankenhäusern in Stadt und Umland.

Die Pfandbecher werden mit wenig Energie und Wasser aus kompostierbarem Baumrindensaft hergestellt. Man kann den Hannoccino 70- bis 80-mal verwenden und in der Spülmaschine waschen. Werden die Recyclingbecher weggeworfen, verrotten sie in kurzer Zeit ohne Rückstände. Bis auf den Plastikdeckel handelt es sich um ein reines Naturprodukt, aber auch dafür soll es noch eine umweltfreundliche Lösung geben.