Fixpunkt Stellwerk soll rund um die Uhr öffnen

Die neue Drogenhilfestation Stellwerk am Hauptbahnhof soll nach dem Willen von LINKEN und PIRATEN rund um die Uhr, auch an Samstagen und Sonn- und Feiertagen öffnen. Aktuell hat der Fixpunkt nur an fünf Werktagen zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. „Sucht hält sich nicht an Öffnungszeiten und kennt kein Wochenende“, begründet der stellvertretende Gruppenvorsitzende Bruno Adam Wolf (Piraten) den Antrag. „Ist die Drogenhilfestation geschlossen, sind die Suchtkranken gezwungen, andere Orte in der Stadt aufzusuchen.“ In jüngster Zeit gab es vermehrt Berichte, wonach sich Süchtige vor allem nachts in Parkhäusern der Innenstadt aufhalten und dort Drogen konsumieren. Auch wenn alle anderen Parteien den Antrag im Sozialausschuss ablehnten, ganz ohne Wirkung blieb er nicht. Das Ampelbündnis aus SPD, Grünen und FDP lässt nun von der Verwaltung prüfen, ob Bedarf an einer längeren Öffnungszeit besteht.

Die Drogenhilfestation Stellwerk ist in einem Neubau untergebracht und ersetzt die beiden bisherigen Drogenhilfsangebote Café Connection und Fixpunkt. Suchtkranke können dort unter hygienischen Bedingungen Drogen konsumieren und bekommen Hilfe, um aus der Sucht herauszukommen. Für die Ratsgruppe ist das Geld für eine 24-Stunden-Betreuung aber auch aus einem anderen Grund gut angelegt. „Dann kann der Oberbürgermeister sich und uns sein neues Sicherheits- und Ordnungskonzept ersparen“, sagt Bruno Adam Wolf. „Die bestehenden Sicherheitskonzepte der Stadt funktionieren.“ Mit der zusätzlichen städtischen Ordnungstruppe will der Oberbürgermeister erreichen, dass sich die Menschen im Angesicht von Armut im Stadtbild sicherer fühlen und dafür 38 Stellen schaffen. Der Rat gab schon grünes Licht. Die Ordnungshüter/innen dürfen Platzverweise erteilen, Bußgeld kassieren, Identitäten feststellen und Kleidung durchsuchen. „Dieses Geld ist für mehr Personal in der Drogenhilfe und andere soziale Projekte besser angelegt“, betont Wolf und denkt dabei auch an Obdachlose. „Das ist nicht nur im Winter auch eine Frage der Menschlichkeit. Wir müssen den Ärmsten der Gesellschaft helfen, von der Straße wegzukommen. Das Problem der gefühlten Unsicherheit löst sich dann von alleine.“