Wasserstadt Limmer: Stadt will Einwohner/innen am Verkehrskonzept beteiligen

Um dem zu erwartenden anschwellenden Autoverkehr durch die Bebauung des ehemaligen Contigeländes in Limmer Herr zu werden, setzt sich die Bürgerinitiative Wasserstadt-Limmer seit langem für ein Stadtteilverkehrskonzept ein. Schon heute führt der Durchgangsverkehr auf der Wunstorfer Straße, es handelt sich um die Bundesstraße 441, und der Zimmermannstraße zu erheblichen Belästigungen für die Anwohner/innen und Staus an der Auffahrt auf den Westschnellweg. Wenn nichts passiert, werden sich die Probleme durch die Zunahme der Einwohner(innen)zahl verschärfen. Zwischen 1.600 und 1.800 Wohnungen sollen auf der Brache der alten Reifenfabrik zwischen Leinabstiegskanal und Stichkanal Linden entstehen.

Die Gruppe LINKE & PIRATEN beantragte deshalb im Bauausschuss, ein ökologisches Verkehrskonzept für die Wasserstadt unter Einbeziehung der Ideen und Vorschläge der Einwohner/innen vor Ort zu erarbeiten. Darauf wollte sich das Ampelbündnis zwar nicht eins zu eins einlassen, beschloss aber einen Beteiligungsprozess. Danach soll die Verwaltung die geplanten Verkehrsmaßnahmen in und um Limmer vor Ort vorstellen und mit den Einwohner/innen besprechen. „Die Verwaltung muss sich ernsthaft mit den Vorschlägen der Bürgerinitiative auseinandersetzen“, fordert Gruppenvorsitzender Dirk Machentanz. „Uns geht es vor allem um die Entlastung der Wunstorfer Straße. Das kann durch die Umwidmung zur Gemeindestraße geschehen, damit die Stadt den Verkehr mit geeigneten Maßnahmen beruhigen kann.“

Das ist auch eine der Forderungen der Bürgerinitiative (siehe Kasten). Sie kritisiert darüber hinaus wie die Ratsgruppe ein bisher auf dem Tisch liegendes Verkehrsgutachten zur Wasserstadt als unzureichend. Die Gutachter sagten nichts zur Frage, wie dem Durchgangsverkehr beizukommen sei und setzten vor allem auf Bau von Straßen, so die Bürgerinitiative. Der vorgeschlagene sackartige Stadtbahnzweig lasse große Teile der Wasserstadt dauerhaft ohne Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr und verschlechtere die Anbindung von Ahlem mit der Stadtbahn.